Zum eigentlichen Klang durchbrechen

Ausgestreckte Hände zeigen ein liebendes Herz, das zur Versöhnung bereit ist.

Ich streckte mein Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist.“
Jes. 65, 2

Gott versöhnt sich mit dem Chaos. Er steckt die Hände nach denen aus, die tagtäglich die Erde in das Irrsal und Wirrsal zurückverwandeln, wie Martin Buber den Ursprung der Welt beschreibt. Alles Ungute, das entsteht, liegt in dem Abrücken von Gott. Ungehorsam ist der Anfang der Sinnlosigkeit. Das Elend beginnt, wo der Mensch die Maßstäbe in sich selbst sucht. Wo ein Mensch aufsteht und sagt: Ich weiß selbst was ich zu tun habe und lasse mir von niemand in meine Lebensgestaltung hineinreden. Das sind Wege, die am Ziel vorbeigehen und ins Unglück stürzen. Nicht auf das hören, was von Gott kommt, ist der Ursprung von Chaos. Mit den eigenen Gedanken, mit dem, was er aus sich selbst ausbrütet, verlässt der Mensch das Gute. Er entzieht sich seiner Bestimmung, ein genialer Klangkörper zu sein. Da bleibt er eine tonlose Geige im Kasten.

Doch Gott streckt seine Hände aus, jedoch nicht um dieses Instrument zusammenzuschlagen, sondern es zu bespielen. Er zeigt sich als Vater, der selbst dem ungehorsamen Kind ein Vater bleibt. Er streckt seine Hände aus, nicht um zu strafen, sondern um sich zu erbarmen. Den ganzen Tag ringt Gott um Versöhnung. Seine Zuwendung lässt sich von keiner Widerspenstigkeit abschrecken. Er lässt nicht locker, dem Kranken heilende Hände entgegenzustrecken. Paulus sagt: Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Christus ist die ausgestreckte Hand, die wir nicht mehr abschütteln können. Damit lässt sich das Heil nicht mehr aus der Welt schaffen. Diese ausgestreckten Hände sind etwas allzeit gegenwärtiges. Niemand muss sich auf irgendeine Weise das Gute verdienen oder erarbeiten. Das entkrampft allen frommen Stress vom gut-sein-müssen. Der gute Weg liegt in Christus. Er ist der Gegenpol zu unserem Ungehorsam.

Wo sich diese ausgestreckten Hände mit unserem Chaos versöhnen, ist in jedem Augenblick der Umbruch möglich. Da entstehen im größten Durcheinander gute Wege. Da können Paulus und Silas um Mitternacht im Kerker, unter Schmerzen Loblieder singen, dass die Erde bebt. Die ausgestreckten Hände entmachten unsere eigene Schuld und die Schuld unter der wir leiden. Ausgesteckte Hände erheben aus dem Staub und führen zu einem befreiten und unbelasteten Dasein. Es ist Gottes Verdienst, dass wir in jedem Moment zu unserem eigentlichen Klang durchbrechen.

Warum ergreifen wir so wenig diese ausgestreckten Hände und verkümmern auf unguten Wegen?

Auslegungen für jeden Tag
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Fürsorge fliegt durch die Luft

In der Gärtnerei ist unser Kater Michel Herr im Haus und die Freude der ganzen Belegschaft.

„Herr, du hilfst Menschen und Tieren.“
Ps. 36, 7

In der ganzen Schöpfung spiegelt sich der Schöpfer. Mensch, Tier und Pflanzen sind solch ein fein durchdachtes System, das sich gegenseitig erhält und trägt. Ein organischer Kreislauf, und das bezogen sein auf die Natur, ist der Lebensraum, der uns geschenkt ist. Menschen und Tiere bedingen und ergänzen sich. Sie sind sich zum gegenseitigen Erhalt und Freude geschaffen. Der ganze Kosmos ruht in diesem Zusammenspiel. Wenn unser Michel uns mit durch die Gärtnerei begleitet, wenn er in seiner Mooskiste auf dem Arbeitsplatz liegt, sind das Glücksmomente für beiden Seiten. So ein paar Schmuseeinheiten neben der Arbeit, durchbrechen schnell mal das hastige Getriebe. Für viele sind Hund und Katze zum Familienmitglied geworden, die manche einsame Stunde überbrücken. Wo Gott den Tieren hilft, tut er dem Menschen etwas Gutes. Umfassend und feinfühlig ist er, in dem was er schafft. Wo er die Vögel ernährt, die nicht säen und ernten, fliegt seine ganze Fürsorge durch die Luft. Unser ganzer Lebensraum ist, wo wir gehen und stehen von Wohlwollen und Liebe durchströmt. Es trägt die Handschrift eines Versorgers, der allem Lebenden seine Hände auftut. Da findet die Biene ihr Blume, das Schaf sein Gras, der Fisch sein Plankton. Im Grundgedanken der Schöpfung ist an alles gedacht und keiner übersehen. Da tobt sich der Liebhaber des Lebens nach allen Regeln der Kunst aus. Somit steckt in jedem Augenblick, im kleinsten Winkel alles Geschaffenen, die ganze Gegenwart Gottes. Die Natur ist schwanger mit Gottes Güte. Fleisch, Milch und Honig auf unserem Tisch, sind die Liebesgaben dieser Fürsorge.

Wo Güte der Pulsschlag der Schöpfung ist, hat der Mensch einen Gott, der nichts übersieht. Wo Gott sieht, hilft er umfassend. Er hilft auch dann noch, wo der Mensch ihn verlässt. Seine Hilfe wird zur Passion. Das Kreuz ist das letzte Zeichen davon, wie tiefgreifend und umfassend Hilfe ist. Die dunkelste Stunde der Menschheitsgeschichte, ist der Gipfel der Güte. Selbst wo wir die bittersten Pillen des Lebens verdauen müssen, sind wir nie ohne die Schmuseeinheiten des Schöpfers. Aus seiner Fürsorge kann kein Mensch oder Tier herausfallen.

Sind nicht jeder Vogel, der über unseren Kopf fliegt, jedes Augenpaar, das uns treuherzig anschaut, Zeichen dafür, dass nichts und niemand vergessen ist?

Gut erben entlastet

Wer erbt, hat etwas zu lachen.
„Der Herr wandte sich Israel wieder zu um seines Bundes willen mit Abraham, Isaak und Jakob und wollte sie nicht verderben, verwarf sie auch nicht von seinem Angesicht bis auf diese Stunde.“

2. Kön. 13, 23
Wo Gott sich zuwendet, ist ein sattes Erbe fällig. In dem er uns zu seinen Kindern gemacht hat, haben wir mit Großem zu rechnen. 
Gottes Zuwendung ist wie eine Testamensteröffnung. Durch Christus werden wir zu Abrahams Kindern, die in der Erbfolge ganz oben stehen. Gott wendet sich denen zu, die er nicht umkommen lassen will. Die Menschen erhalten nicht das, was sie aufgrund ihres von Gott lösgelösten Lebens verdient hätten, sondern Gott bedenkt sie mit seinem Nachlass. Durch seinen Bund, kann und will er sich seinen Kindern nicht mehr entziehen. Somit werden seine Kinder zu Glückspilzen. Der Schöpfer schüttet sein Vermögen aus. Bei diesem Vermächtnis bleiben Mund und Augen stehen. Das sind Summen, die erschlagend sind. Da hat der Erbe für alle Zeiten ausgesorgt. 
Herrlichkeit, Reich Gottes zu erben ist weit entspannender, als allein ein prallvolles Bankkonto. Wer nur Geld vererbt, verschafft vielleicht ein sorgloses Leben, doch keinen sorglosen Tod. Herrlichkeit von Gott trägt ein Leben viel umfassender. Zuwendung von Gott schenkt tiefen Frieden, trotz äußerer Not. Es schenkt Heil, was Geld allein nicht heilen kann. Wo sich Gott zuwendet, ist Christus gegenwärtig. Wir erben die Auferstehung und das Leben. Wir sind damit nicht mehr dem Sterbensprozess ausgeliefert. Dort wo das letzte Hemd keine Taschen hat, überschreitet Gottes Erbe den Tod. 
Welch eine Ruhe, welch ein Frieden, welch eine Entspannung, liegt in diesem bedacht werden. Wo sich der Herr zuwendet haben wir für alle Zeiten ausgesorgt. Was für ein Erbe.
Ist nicht jeder Gottesdienst, die Einladung zur Testamentseröffnung? Wo hinterlässt dieses Erbe seine Spuren?

Erbarmen macht stark

Wir sind weder inneren, noch äußeren Spannungen preisgegeben.
„Bei dir finden die Verwaisten Erbarmen.“

Hos. 14, 4
Erbarmen garantiert Durchkommen. Erbarmen heißt: Wir können allen Widerständen zum Trotz, das Ziel erreichen. Im Erbarmen zeigt sich, es liegt nicht an unserem Können und Vermögen, dass unser Leben gut wird. Anfechtung ist nie das Letzte. 
Wo wir verwaist sind, sind wir wie das Volk Israel herrenlos. Durch Zeitgeist und die eigenen Wünsche, durch unverständliche Schicksalsschläge und die eigene Lauheit, immer wieder auf Abstand zu Gott. Wir sind die, dem Gewitter des Lebens Ausgelieferten und die, die immer wieder an den Führungen Gottes Zweifelnden. Verwaist sein, zeigt den Kampf ums nackte Überleben. Gerade an den Glaubenden zeigt sich noch mehr, wie spannungsgeladen und angefochten Dasein ist. Wo wir als die von Gott Berufenen unterwegs sind, haben wir nicht nur mit Widerstand von außen zu kämpfen, sondern oft mit uns selbst. Wir müssen unsere eigene Trägheit überwinden, oft unsere Unbeweglichkeit und Müdigkeit. Manchesmal zweifeln wir, ob das richtig ist, was wir tun. Leben ist der Kampf gegen das eigene Versagen. Wir müssen die Spannung zwischen der vergänglichen und unvergänglichen Welt aushalten. 
In diesem Kämpfen finden die Verwaisten Erbarmen. Unser Kämpfen wird von dem Guten gestreift. Im Erbarmen kämpft Gott in unseren Widerständen. Erbarmen zeigt, wie nahe Gott in der Anfechtung ist. Erbarmen kennt alle Zerrissenheit. Durch das Erbarmen sind wir nicht mehr die dem Schlachtfeld Ausgelieferten. Hier fällt Güte in die Ohnmacht. Da liegt es nicht mehr nur an unserem Kampfgeist. Erbarmen ist die Zuwendung des Hohen zum Geringen. Da fängt der Christus in uns an zu kämpfen. Wir sind in diesem Erbarmen nicht mehr auf uns selbst gestellt. Christus tröstet die Angefochtenen. Er ist der Lebensgeist, der jeder Nacht einen neuen Morgen schenkt. Im Erbarmen liegt der Überwindergeist, den wir in uns selbst nicht finden. 
Wenn wir kein Erbarmen finden würden, müssten wir die Schlachten unseres Lebens alleine fürhren. Wäre das nicht trostlos und hoffnungslos?

Wir haben Gnade gefunden 

Ohne Erbarmen Gottes, kann kein Mensch überleben.
„Der Herr sprach zu Elia: Ich will übriglasssen siebentausend in Israel, alle Knie, die sich nicht gebeugt haben vor Baal.“

1. Kön. 19, 18
Übriglassen ist hier der Sitz des Evangeliums. Wenn wir nicht von dieser Sicht ausgehen, würden wir vor einem rachsüchtigen und eifersüchtigen Gott stehen. Doch Goitt handelt nicht nach solchen niederträchtigen Motiven. Der Mensch an sich lebt ohne Gott in Ungnade. Er ist ein Kind des Todes. Der Mensch Adam ist der aus dem Paradies herausgefallen. Er ist die Schöpfung die Gott verlassen hat. Somit ist der Mensch ohne Gott ein Todgeweihter. Wer aus Gott herausfällt, kann nicht überleben. Wer den sündigen Menschen erkennt und dadurch sein von Gott getrennt sein versteht, kann mit der Gnade leben. Wo Gott vor diesem natürlichen Todesprozess verschont, hat sein Erbarmen die Menschen erreicht. Die Übriggelassenen, sind die Herausgelösten, aus der Sterbensspirale, in der sich der Mensch grundsätzlich befindet.
Hier sind wir bei Christus: Ihr seid´s, die ihr bei mir ausgeharrt habt. Mit Christus haben wir Gnade bei Gott gefunden. Wir sind dadurch aus dem Gericht herausgenommen, das über der Menschheit liegt. Die Übriggebliebenen, sind die an Christus Ausharrenden. Christus verwandelt unsere hoffnungslose Adams-Natur. Die Welt hat keinen gnadenlosen Gott, sondern einen Erbarmer, der in Christus auf die Menschen zugeht. Christus lässt das Adams-Geschlecht wieder hoffen. 
Wie können Menschen von einem blutrünstigen Gott sprechen, wenn er mit Christus sein ganzes Herz auf die Erde geworfen hat?

Wir sind ein Früchtecoktail 

Wertschätzung macht uns fruchtbar.
„Der Herr spricht: Ich will mich zu euch wenden und will euch fruchtbar machen und euch mehren und will meinen Bund mit euch halten.“

3. Mose 26, 9
Mit welch einer Energie werden wir vollgepackt. Gott verbündet sich mit Menschen. Er investiert sich voll und ganz in eine Beziehung zu uns. Mit dem Bund fasst er etwas zusammen, was sich gegenseitig bedingt. In uns verwirklicht sich, was Gott hinein legt. Wo Gott sich uns zuwendet, erfahren wir die größte Wertschätzung. Darin liegt der ganze Wertzuwachs des Menschen. Das was uns ausmacht ist diese Zuwendung. Da fließt andauernd schöpferisches Kapital in uns hinein. Weil Gott sich uns zuwendet ist jeden morgen der Akku voll.
Dass wir wachsen, gedeihen und blühen, liegt nicht an unserer Anstrengung. Fruchtbar werden wir durch diese Wertschätzung. Wie in meiner Erntedankpredigt, können wir hier sagen, in unseren Handlungen ist mehr Gott drin als drauf steht. In unseren Worten, in unseren Händen wirkt dieser Zufluss, dieser Segensstrom. Wer sich in irgendeiner Weise zurück hält, blockiert diesen Segen. Wer sich selber klein macht und an seinen Fähigkeiten zweifelt, der sabotiert Gottes Zuwendung. Wir sind für die Fruchtbarkeit in der Welt bestimmt, die Gott durch uns wirkt. Durch uns vermehrt sich Gottes Zuneigung zu den Menschen. Wir selbst sind der Früchtecoktail den Gott ausgebrannten Menschen auftischt.
Wie werden wir schmackhafter; durch das, was wir selber erwirtschaften oder durch das was uns durch Zuwendung zufließt? 

Angst verliert ihren Schrecken 

Angst ist die größte Lebensbehinderung, die wir uns denken können.
„Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an.“

Ps. 142, 4
Angst nimmt uns die Luft weg. Wenn wir dem nachgehen, was in uns passiert, wenn uns die Angst überkommt, dann stehen wir ganz schnell vor unserer Hilflosigkeit. Angst ist eine Bedrohung, deren wir nicht gewachsen scheinen. Angst ist das Zurückschrecken vor dem möglichen Versagen können. Da scheint etwas größer zu sein, als wir selbst. Aus Angst, einer Situation nicht gewachsen zu sein, entstehen die größten Verhinderungen im Leben. Angst lähmt, Angst hält zurück, Angst blockiert. Aus Angst halten wir uns öfters zurück, als dass wir das Leben wagen. Mit jeder Angst geht ein Stück wahres Leben verloren. Wenn ich Angst habe, frei vor Leuten zu sprechen, bleibe ich lieber sitzen und verhindere, dass andere hilfreiche, aufbauende Worte erfahren. Viele gute Gedanken und Planungen sind  deshalb nicht entstanden, weil wir Angst hatten, es könnte auch daneben gehen. Angst ist ein Verhinderer.
Wenn wir Angst bekämpfen wollen, ist nicht das Gegenteil Mut, denn auch der Mutige hat Angst, es ist Liebe. Als Christus seinen Weg ans Kreuz ging hatte er auch Angst; die Liebe zu Gott und den Menschen hat ihn diesen Weg gehen lassen. Liebe überwindet die Angst. Wenn wir in Angst stehen und sich unser Blick auf uns selbst und eine bedrohliche Situation richtet, fängt Gott an zu lieben. Er will  diese schrecklich, beklemmende Engpasssituation verwandeln, in dem er unseren Blick wegzieht und auf sich ausrichtet. Gott liebt, Gott nimmt an, Gott tröstet. In den angsterfüllten Moment fließt aufbauende Kraft. Geliebt und angenommen werden, schafft Vertrauen und Liebe. Durch diese Umwandlung sind wir nicht mehr die der Angst Ausgelieferten, sondern können unser Hemmungen und Behinderungen überwinden. Wir brechen getröstet auf und können daurch andere trösten und lieben. Wir werden nicht mehr von der Angst zurückgehalten, sondern geben einer Welt den Trost und die Zuwendung, die sie in ihrer Angst braucht.
Warum sollte die Angst bei uns das letzte Wort haben, wenn wir durch die Liebe in der Lage sind unsere Grenzen zu durchbrechen?

Unvergängliches trägt besser

zum Glück gibt es in dieser vergänglichen Welt, Werte, die für alle Zeiten bleiben.

„Die Gnade des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die ihn fürchten, uns seine Gerechtigkeit auf Kindeskind bei denen, die seinen Bund halten.“
Ps. 103, 17-18

Wir sind es gewohnt, dass es im Leben nichts gibt, das Generationen überdauert. Wir erleben tagtäglich wie das, was gut begonnen hat, zwischen den Händen zerfließt. Unser Dasein ist ein dauernder Kampf gegen den Zerfall. Unrecht und Unbarmherzigkeit sind die unangenehme Würze in unserer Suppe.

Dagegen setzt Gott Endgültiges. Da wo Sterben zum Maß aller Dinge geworden ist, manifestiert es sein Leben. Mit Jesus Christus richtet er ein Symbol der Unvergänglichkeit auf. Der dahinwelkenden Welt, gibt er einen immerwährenden Aufblühimpuls. Die Hoffnungslosigkeit versorgt er mit frischen Sonnenstrahlen. Sein Erbarmen legt er als wohltuender Schatten, über eine austrocknende Welt. Weil er Recht ist und das Richtige schafft, steht hinter dem Schicksal nicht der Untergang.

Glaubende haben eine Lebenspersektive, die nicht von irdischen Tatsachen bestimmt ist. Weil Gnade, weil die Zuwendung Gottes zum Menschen unendlich ist, gilt für Zeit und Ewigkeit, dass nichts von uns oder von Umständen abhängig ist. Christus garantiert unsere Unsterblichkeit, garantiert, dass Kreuzwege in der Auferstehung enden.

Wir müssen es nur aufgreifen. Unsere Furcht soll in Ehrfurcht vor dieser immer gültigen Wahrheit verwandelt werden. Mit unserem Glauben halten wir den Bund fest, den Gott mit uns geschlossen hat. Gerade wo uns die Vergänglichkeit belastet, will das Ewige in uns Gestalt gewinnen.

Wie gelingt es, dass dieser Bund, unser Leben mit noch viel mehr Farbe durchzieht?

Welcher Hunger frisst uns?

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die Zugabe ist unser Reichtum.

„Ich bin arm und elend; der Herr aber sorgt für mich.“
Ps. 40,18

Der Herr sorgt, ist nicht nur der reich gedeckte Frühstückstisch. Wir dürfen das im im biblischen Sinn viel umfassender sehen. Wenn wir als arm und elend beschrieben werden, ist das der Gesamtzustand des Menschen ohne Gott. Alles Leben ist auf den Schöpfer bezogen, das ohne ihn in der Armseligkeit und Elend endet. Arm ist ohne Gott sein, ohne das Leben im eigentlichen Sinn zu sein. Im Herausgerissen sein von Gott verarmt der Mensch. Seine ganze Sorge um das tägliche Dasein, wird nie den Standard erreichen, den es in dem Lebensschaffenden hat. All unser Mühen und Sorgen kann lediglich das Irdische umfassen, doch nie in die umfassende geheimnisvolle Welt Gottes eindringen. Diese Begrenzung ist unsere Armut, ist das Abgeschnitten sein, unsere Gottlosigkeit. Ohne die Aktivität Gottes ist menschliches Leben dem Elend ausgesetzt. Das ist die Tatsache, mit der wir uns täglich in dieser Welt auseinander zu setzen haben.

Der Paukenschlag dagegen ist das „aber der Herr sorgt.“ Die Sorge für dieses Elend liegt in Gott. Gott erbarmt sich. Er beugt sich in diese Gottlosigkeit. In diese Armut, dass kein Mensch von sich aus zu ihm durchdringen kann, lässt er seinen Reichtum fließen. Er sorgt mit Christus, das wir an seinen Gaben, an seiner Fülle satt werden. Von Gott geht alles aus, das wir versorgt sind. Wo wir in Christus satt werden, ist für alles andere gesorgt. In dieses Heilsereignis hat Gott seine ganze Fürsorge für uns hineingepackt.

Das ist gerade für uns Glaubende wichtig, dass alle Hilfe von Chistus ausgeht, durch den sich Gott uns Menschen zuwendet, und nichts in unserm Sorgen liegt. Über unsere Armut kommen wir nur hinaus, wenn wir Gott sorgen lassen. Hier wächst die ständige Bereitschaft, sie diesem Sorgen hinzugeben und es zuzulassen. Es ist das Vertrauen, dass uns alleine Christus unseren Tisch reichlich deckt. Das kann unsere einzige Sorge sein.

Welcher Hunger soll uns heute auffressen?

Nichts zwingt in die Knie

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Versöhnen entspannt unser Dasein.

„Der Herr ist freundlich und seine Gnade währet ewig und seine Wahrheit für und für. „
Ps. 100, 5

Gott auf Annährungskurs. Damit das zwischen Gott und den Menschen funktioniert, macht Gott alles. Initiative für ein Miteinander liegt immer bei dem Herrn. Der Mensch kann aus sich heraus gar nicht auf Gott zugehen und ihm begegnen. Das Himmlische, all das was Gott ist und umgibt, ist dem Irdischen verschlossen. Gott lässt sich überhaupt für einen Menschen erkennen, wenn er sich offenbart, wenn er auf ihn zu geht, wenn er sich zu erkennen gibt. Ansonsten ist Gott für den Menschen passé.

Doch Gott ist unablässig Kommend und Offenbarend. In absoluter Wertschätzung ist er den Menschen zugewandt. Er will als der Lebensschaffende Schöpfer ankommen, weil er weiß, dass Leben nur in ihm stattfindet. Erdendasein braucht das versöhnte Leben mit Gott. Das was unter der Programmierung des „Sterben müssens“ steht, braucht die eine Wahrheit des Christus. Sein ausgestreckter Arm durchbricht unseren Zerfall.

Für unsere täglichen Auseinandersetzungen mit dieser vergänglichen Welt, leben wir von seiner Freundlichkeit. Gnade nimmt uns den Druck aller Anklage. Gott hat alles geschaffen, um in unseren Schwierigkeiten ein befreites Leben zu führen. Mit Christus Versöhnte zerbrechen nicht unter den Lasten des Lebens, sondern sind aufgerichtet. Durch diese Freundlichkeit, kann uns nichts mehr in die Knie zwingen. Weil Gott sich offenbart, gibt es keinen Grund am Schicksal zu verzeifeln.

Wir stehen in der Wahrheit der Auferstehung, warum sollten wir nicht in diesem Bewusstsein mit allen Herausforderungen unseres Lebens umgehen?