Glaube manifestiert sich in Ruinen

Auch verlass mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deine Macht verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.
Ps. 71, 18

Innere Frische und Lebendigkeit ist keine Frage des Alters. Es gibt Menschen, die mit zwanzig unbeweglicher sind als manche mit achtzig. Der schwäbische Mundartschauspieler Walter Schultheis feierte in den vergangenen Tagen seinen 95 ten. Im letzten Jahr spielte er noch in einem Kinofilm mit und sagte jetzt: „Wenn der Kopf dann einmal nicht mehr mit macht, dann gehe ich in die Politik.“ Ein hohes Alter ist ein Segen, wenn der Geist jung geblieben ist. Paulus hat dafür ein durchschlagendes Rezept. Wir werden nicht müde; auch wenn unserer äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere täglich erneuert. Im Glaubensmenschen findet eine gegenläufige Entwicklung statt. Lebendigkeit, Agilität, Beweglichkeit, ist mehr Gottesbeziehung, als körperliches Fitnesstraining und optimale Ernährung. Das Gott verlassen, ist das Problem des alt Werdens. Da schwinden Kräfte und Lebensmut. An Gott bleiben, aktiviert die Zellteilung der inneren Frische.

Junge Menschen fasziniert, wenn sie auf Alte treffen, in denen innerlich noch ein Feuer brennt. Da sprüht noch Leidenschaft und blitzt der Lausbube aus den Augen. Hier hat sich Glaube in einer Ruine manifestiert. Das Lebensgeheimnis kommt nicht von außen, es liegt in einem formbaren Geist. Kraft kommt von einer bereiten Seele, die sich ständig durch das Wort bewegen lässt. Müde Hände können wir nicht sacken lassen, sondern einfach nach oben öffnen, dass ein anderer darin seine Kräfte ablegt. Damit beginnt im Sterbenden, das Ewige lebendig zu werden.

Kämpfen wir gegen graue Haare, oder werden wir vom Geist belebt?

Gott segne dich.

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Angezapft ist

Du wirst meine Seele nicht dem Tode lassen.
Ps. 16, 10

Ein köstliches Himmelfahrts-Bonbon. Jesus kehrt in den Himmel zurück, nachdem den Menschen seine Freiheit zurückgelassen hat. Dabei ist er nicht weg, sondern spannt dadurch einen heißen Draht zwischen Himmel und Erde. Die sichtbare und unsichtbare Welt sind damit durchlässig. Es entsteht ein aktives hin und her. Durch Himmelfahrt haben wir ständigen Zugang zu dieser himmlisch, ewigen Welt. Christus sagt: Wenn ich erhöht werde, so ziehe ich alle zu mir. Ab heute gilt ein neues Gesetz. Die Seele ist nicht mehr dem Tod überlassen. Das ist nicht der Tod, der unseren Leib in seiner letzten Stunde erwartet, sondern der Tod, der uns mitten im Leben auffrisst. Der uns den Atem verschlägt, der uns unter der Last der Tage mürbe gemacht hat und alle Lebensgeister unter dem Ärger und Frust in den Keller verbannte. Es ist Tod, wenn wir einfach nur funktionieren und nichts mehr vom Leben erwarten.

An Himmelfahrt hinterlässt Jesus einen Himmels-Sog. Damit ist keiner mehr dem täglich kleinen Sterben ausgeliefert. Da wird verbrannte Erde neues Grün austreiben. Leben ist nicht das, wie es sich unseren Augen und Ohren darstellt, Leben ist das, wie die beiden Welten zueinander in Verbindung stehen; wie stark Christus uns an sich ziehen kann. Wenn unsere Seele in den Himmel fährt, kann uns nichts mehr umbringen. Darin liegt die Widerstandskraft gegen das Sterben und ausbluten. Nietzsche sagte: Wer ein Warum hat, erträgt fast jedes Wie. Für mich bedeutet das, wo Himmelfahrt mein heißer Draht zur anderen Welt ist, komme ich mit jedem Sch…. klar. Da ist immer mehr Leben da, als jeder Tod uns rauben kann. Da ist die edelste Quelle angezapft.

Wenn wir unter Lasten stöhnen, was hindert uns, Himmelfahrt zu feiern?

Gott segne dich.

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Wurzle im Ewigen

Der Ratschluss des Herrn bleibt ewig bestehen.
Ps. 33, 11

Wir meinen, wir bleiben ewig jung, wenn wir alles ausschöpfen, was uns vor die Füße gelegt ist. Ein junger Mensch hat nach der Schule Optionen nach allen Seiten. Ein halbes Jahr Australien, um Land und Leute kennen zu lernen. Ein längeres Praktikum auf einer Farm in Brasilien, oder auch für ein Jahr als Ou pair nach Canada. Es schafft wertvolle Erfahrungen, auf die man ein ganzes Leben aufbauen kann. Doch weil wir scheinbar unbegrenzt sind, unterschätzen wir ein Geheimnis des Lebens; die Stabilitas – die Beständigkeit des Ortes, die klösterliches Fundament eines geheiligten Lebens ist. Freiwillig lebenslänglich, für den Ort seiner Berufung. Mit neunzehn Jahren habe ich selbst diesen Schritt gewagt, habe alles für die eine Sache riskiert und darin die größte Freiheit meines Lebens entdeckt. Der Ratschluss des Herrn ist eine Perspektive, die all meine eigenen Wahlmöglichkeiten in den Schatten stellt. Da ist etwas Festes, von dem aus ich all den Herausforderungen, Umbrüchen und den vielen Fragen des Lebens gelassen begegnen kann.

Wenn alles um uns herum offen und unbegrenzt ist, die Vielfalt der Meinungen in Echtzeit auf uns stürzen, brauchen Menschen Beständiges, in dem sie ruhen. Wir brauchen Fixsterne, wir brauchen Stabilitas, wir brauchen Orientierung, die nicht aus dem Pluralismus, sondern dem ewigen Wort kommt. Der Ratschluss des Herrn bringt aufgescheuchte Seelen zur Ruhe. Wo wir uns darauf festlegen, steht der ganze Himmel offen und wir stehen nicht in der Gefahr, irgendetwas zu versäumen. Da kann die Welt hinter Klostermauern größer sein, als wenn ich alle Länder der Erde bereise. Jede Vielfalt braucht die Brücke zum Ewigen.

Wie wollen wir stark und stabil sein, wenn wir nicht im Ewigen wurzeln?

Gott segne dich.

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Verrückt sein ist normal

Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unseres Heils!
Ps. 95, 1

Wenn dieser Psalmvers erklingt, steigt bei den Blumenmönchen Weihrauch zum Himmel. Zum Abschluss der Eucharistie gerät die Seele in die höchste Phase ihrer Dankbarbarkeit. Worte enden und das Herz schüttet sich aus. Ein Moment heiliger Ekstase und Selbstvergessenheit. Es ist der Orgasmus der Seele, die jetzt in ganz andere Räume verrückt wird. Hort des Heils ist der Ausnahmezustand des Menschen. Es ist Heiligtum, bei dem wir unter den Eindruck stehen, dass nichts mehr ist, zwischen Gott und uns. Heil ist totale Inspiration des Geistes. Jubel in uns ist nicht mehr zu bremsen. Es sind Augenblicke, in denen die Unendlichkeit des Seins uns hautnah berührt. Der Hort des Heils ist die Kraftquelle und Tankstelle des Lebens. Die Apostel wussten um dieses Geheimnis, dass sie sich täglich zu diesem Ereignis im Tempel trafen und hier und dort in den Häusern das Brot brachen.

Arm der Mensch, der diese Ausnahmezustände nicht kennt und sich nicht aus seinen Tagen verrücken lässt. Kommt herzu; sucht so oft ihr könnt die heiligen Momente. Wer solche Begegnungen in sein Alltagsritual einbaut, ist für die ach so menschlichen Erschütterungen anders gerüstet. Das Leben braucht Höhepunkte, um sich über das Alltägliche zu erheben. Eine Seele, die für Ekstase geschaffen ist, verhungert, wo sie nicht frohlocken und jauchzen kann. Je größer der Abstand zum Hort des Heiles wird, umso trostloser wird das ganze Leben. Ein Heißluftballon, dem die Luft ausgegangen ist, kann zu keinem Höhenflug mehr ansetzen. Der Jubel unseres Lebens steht in unmittelbaren Zusammenhang, ob wir verrückt nach dem Hort des Heiles sind.

Wo hält uns das „Normale“ zurück, immer wieder verrückt zu sein?

Gott segne dich.

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Sei unverschämt

Joh. 16, 23-24

Was war das für eine bahnbrechende Revolution, als 2007 das IPhone weltweit das andere Telefonieren auf den Markt brachte. Mobil zu telefonieren war schon eine Klasse für sich, doch was die kleinen Smartphones plötzlich alles konnten, das raubt einem den Verstand. Eine Multi-Media-Plattform, die keine Wünsche offenließ. Dieses kleine Ding kannte den Weg von Dettingen nach Alicante im Westen von Spanien und navigierte durch die U-Bahn-Stationen von Barcelona. Nebenbei drehte es Filme und macht hochaufgelöste Bilder und legte stehts die Arbeitspläne und Rechnungen vom Blumenhaus auf den Tisch. Telefonieren konnte man natürlich auch.

Von einem derartigen Quantensprung spricht unser heutiger Text.

1. Alles ist brechend voll

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.

Jesus verkauft seinen Jüngern, Glauben mit Mehrwert. Liebe Leute, ihr habt ein Werkzeug in euren Händen, da schlackern euch die Ohren. Er macht hier ein größenwahnsinniges Fass auf. Ihr bittet und dann bekommt ihrs. Was ist das für ein verrücktes Versprechen? Ist das das alte Wunschkonzert, sie wünschen wir spielen? Der Mensch bittet und Gott gibt. Quasi der Mensch wünscht und Gott erfüllt. Kann das wirklich sein, dass das so abläuft?

Doch Jesus hämmert seinen Jüngern regelrecht ein, aus den Vollen zu schöpfen. Zusammen mit einer mathematischen Formel macht er ihnen ihre Vollmacht klar. Wahrlich, wahrlich, es ist so wie ich euch sage. Wenn ihr euch auf mich bezieht, geschieht Unglaubliches. Die Wenn/Dann-Funktion ist der Zugang zur Schatzkammer der Schöpfung. Mein Name schließt die Türen des Himmels und der Erde auf. Bezieht euch auf den Namen: Kraft, Held, ewig Vater, Friedefürst. Es ist der Name, der am Anfang war und am Ende sein wird. Der Name, der Weg, Wahrheit und Leben ist. Es ist der Name, mit dem der Auferstandene, den Tod ausgelöscht hat. Wo dieser Name im Spiel ist, platzt die Schöpfung aus den Nähten. In diesem Namen liegt die Realpräsenz Gottes, die eine geschlagene Menschheit zur Vollendung führt. In diesem Namen liegt das Entstehen von Herrlichkeit. Da wird Unheiliges heilig. Da wird alles ausgeschöpft, was Gott ist und hat. Da wird gesprochen, es werde und es ward. In diesem Namen vollzieht sich Wille Gottes.

Um so zu bitten, muss Glaube erst den wahren Christus begreifen. Der Christus, der unser Heil will, ist nicht der Christus, der uns einfach das Krebsgeschwür wegnimmt, das gerade unserem Heil dient. Wo unser Wille über dem Gotteswillen steht, kann es keine Erfüllung geben. Es geht um das Urvertrauen, des in Gott Ruhens, des in Gott zuhause Seins. Dieses Vertrauen ist Voraussetzung unserer Vollmacht, und Unerschütterlichkeit.  Vollmacht ist, in der Sicht Gottes aufzugehen. In dieser Sicht haben wir die Vollmacht, ohne Ende zu schöpfen.

Christus macht klar, dass unser Leben ein heiliges Instrument ist, das zu viel mehr in der Lage ist, als wir das für möglich halten.

2. Sei nicht bescheiden

Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen.

Welch schockierende und traurige Bilanz. Jesus konfrontiert nicht irgendwelche Fremde, sondern die Seinen. Und sagt damit, Ihr lebt völlig unter eurem Level. Ihr wisst weder wer ihr seid noch wer ich bin. Ihr kennt noch gar nicht den Wert eures Lebens und mit welchem Potenzial ihr ausgestattet seid. Ihr verhaltet euch wie ein altes Schnurtelefon mit Wählscheibe und vergeudet das Eigentliche, was in euch steckt.

Warum so bescheiden?

Warum die unglückliche Zurückhaltung?

Warum bittet ihr nicht in meinem Namen?

Ihr habt mich um nichts gebeten ist die Gretchenfrage: Wie hältst du´s mit dem Glauben, sprich? Wo keine Wunder geschehen, liegt es am Glauben der ach so Bescheidenen. Da scheint in der christlichen Erziehung, so einiges danebengegangen zu sein. Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet, weil ihr nicht das an euch reißt, was euch in die Hände gelegt ist. Ist das der Untergang der Kirche, die in den nächsten 30 Jahren auf die Hälfte ihrer Mitglieder schrumpfen soll? Sind das diejenigen, die sich nicht getrauen ihre Vollmacht in die Hand zu nehmen und lebensverändernd in die Welt hineinzuwirken?

Hier sitzt ein Übel der Glaubenden. Sie wissen nicht, oder haben es vergessen, wer sie sind. Zurückhaltung, Vorsicht, geziemter Anstand hat nichts mit Glauben zu tun. Ihr habt das Zeug, das Elend der Menschen aufzumischen. Ihr habt in meinem Namen, euer Leben und diese Welt zu erschaffen. In meinem Namen seid ihr jemand. Geh nicht über diese Welt und hinterlasse ein Schattendasein, sondern die Spuren meiner Herrlichkeit.

Christus legt da für unser Verständnis ein ungehöriges Selbstbewusstsein an den Tag. Er ist sich seiner weltumspannenden Bedeutung bewusst. Daher tritt er hier gegen alle frommen Leisetreter auf, die beschwichtigen, besänftigen und dadurch die ursprünglichen Schöpferkräfte abwürgen und verplempern.

3. Greif nach den Sternen

Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei.

So selbstverständlich das Bitten und Empfangen ist, so unmittelbar hängt damit das Lebensglück zusammen. Bitten und empfangen ist für Jesus das Natürlichste, was zur Vollkommenheit gehört. Die gesamte Existenz wird regelrecht über das, über sich hinauswachsen definiert. Erst wenn du nach den Sternen greifst, nach dem was dir unmöglich erscheint, findest du deine eigentliche Erfüllung. Wo wir das Wagnis des Bittens eingehen, vereinen wir uns mit der Welt Gottes und sie mit uns. Das ist das, was uns in der Tiefe ausmacht.

Es ist nicht das Gesundbeten von irgendwelchen unerträglichen Krankheiten, sondern die Bitte, dass sich Gottes Wille an uns vollzieht. Damit werden wir selbst zum Heilsträger, der der kranken Schöpfung, die Erlösung, Vergebung und Heil zuspricht. Was uns damit gegeben ist, ist alles was im Namen Jesu für alle Zeiten fest verankert ist. Ab dort, wo wir anfangen zu bitten, sind wir nicht mehr Handlanger des Ewigen, sondern treten selbst in seinem Namen auf. Wir werden zum Schöpfer und zum Christus in der Welt. Das ist das ungeheure Wesen der Vollmacht, dass einer im Glauben und im Namen Jesu aufsteht und Handlungen vollzieht, die menschenunmöglich sind.

Wir haben zu oft das Problem, dass wir selbst nicht glauben können, wieviel Licht wir in diese Welt hineintragen können. Im Auftrag Gottes stehen wir da in der ersten Reihe. Damit können wir über einem Menschen vor der Haustüre bitten, der unter monatelangen Schlafstörungen litt. Er geht hoch in seine Wohnung, legt sich mit den Kleidern aufs Bett und schreibt mir am nächsten Morgen: Ich kann es kaum glauben, durch deinen Segen, war ich so schnell weg, dass ich jetzt gerade mit meinen Klamotten aufgewacht bin.

Bitten erfordert Mut, weil wir nicht wissen wie´s ausgeht. Weil wir nicht auf eigenes Können zurückgreifen können.

Doch aus dieser Angst es könnte schief gehen, weil es nicht in unserer Macht liegt, verspielen wir Glauben und unsere persönliche Erfüllung. Unsere Freude wird erst dann groß, wenn wir anfangen über uns hinauszudenken und hinauszuglauben.

Erfüllung hat mit Wagnis, mit Risiko zu tun. Viel Glaubensarmut kommt auch dadurch, dass wir nichts riskieren. Der Glaube riskiert den Schritt gegen die Angst. Er wagt auch dann noch Schritte, wo der Versstand an die Vernunft appelliert. Wir brauchen uns vor keiner noch so hoffnungslosen Situation geschlagen geben.

Deshalb sei so unverschämt und greife nach den Sternen. Bitte, so wirst du empfangen.

Präge mit Lobgesang

Ich will dich preisen und deinen Ruhm besingen unter den Völkern.
Ps. 18, 50

Ist das mal eine köstliche Selbstverpflichtung. Ich will Verherrlichen. Ich bin ein Jubler. Ich habe Lust, ein Marketingorgan des Herrn zu sein. In den schillerndsten Farben will ich aufmalen, was Gott tut. Gleich nach dem Aufstehen soll mich kein anderer Gedanke beschäftigen als, wie kann ich heute Resonanzraum des Ewigen sein. Wie wird dieser Tag zum Soli Deo Gloria – Gott allein die Ehre? Das ist die Lebenseinstellung eines Psalm Sängers. Eines Menschen, der den Ruf gehört hat und nichts anderes mehr im Sinn hat als diesem Ruf zu folgen. Damit liegt bereits auf der Bettkante ein Programm fest, wie ich Menschen und meiner Arbeit begegne. Es ist der Cantus firmus, der alles bestimmt, was heute an mir geschieht. Diese Grundmelodie bestimmt, ob ich im Ärger ausflippe, oder ihm in liebevoller Konkretheit begegne. Was auf meiner Fahne steht, weht in die Welt.

Was ist unserer innerer Antrieb, wenn wir morgens aufwachen? Haben wir solch ein Programm, das uns von der ersten Minute des Tages heiß macht und mit Freude an unsere Aufgaben gehen lässt? Wir können uns bewusst programmieren. Wenn wir warten, bis irgendwann bessere Tage kommen, in denen alles anders sein wird, sind wir bis an unser Ende unglücklich. Es kommen keine besseren Tage. Es kann nur eine bessere Einstellung zu den Tagen kommen. Und die kommt aus uns. Ich will dich preisen, ist die bewusste Einstellung: Ich will alles in einem göttlichen Licht betrachten. Ich greife nach dem Wort, was mich aufbaut. Ich lasse mich nicht ständig von Schreckensmeldungen zudröhnen. Zu einem Lob Sänger gehört eine Entschlossenheit, seinen Lebensruf zu kennen und diesem zu folgen.

Zu was verpflichten wir uns, um diesen Tag mit Lobgesang zu prägen?

Gott segne dich.
Blühende Grüße Theophilos 💐😇

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In Trümmern alles erhoffen

Das ist mir lieb, dass der Herr meine Stimme und mein Flehen hört.
Ps. 116, 1

Bei Gott hat meine Stimme Gewicht. Wo ich zu Gott rede passiert etwas. Wir haben Einfluss auf die höchste Instanz dieser Welt. Mit meinem Gebet bewege ich den Kosmos. Auf mein Reden kommen Reaktionen. Bei Gott rede ich nicht gegen eine Wand. Er hört. Das ist der Anfang von Bewegung. Was bei ihm ankommt, geht durch ihn durch. Nicht wie bei uns, dass der andere nichts mehr von uns hört, wenn er etwas gesagt hat. Wenn Gott hört, dann hört er. Da landet nichts in der Warteschleife. Hören heißt für Gott tun. Ein Funke Glaube trifft Gott mitten ins Herz. Wenn wir unsere ganze Not zum Himmel schreien, kommt die Ewigkeit in Wallungen. Unsere Worte machen den Schöpfer zum Schöpfer. Wir erschaffen etwas, wenn wir Gott ansprechen. Unsere Worte verlieren sich nicht im luftleeren Raum, sondern bewegen den Gott, der einst sagte: Lasst uns Menschen machen. Selbst die armseligsten Worte, die wir zu Gott stammeln, werden dann zum Übermaß an Kraft.

Lieben wir diese Macht, die in unseren Gebeten liegt? Sind wir uns dessen bewusst, was das heißt, dass wir einen Gott haben, der unsere Stimme hört? Da können wir total schwach und elend sein und können daraus Unvorstellbares bewegen. Die Kraft aus starken Handlungen kommt nicht aus uns, sondern aus dem, dessen Arm wir bewegen. Da werden Krankenlager zu Gebetskraftstuben. Da weiß ein Mensch, auch wenn ich nichts mehr kann, kann trotzdem alles geschehen. Wessen Stimme gehört wird, der lebt in keiner Situation in irgendwelchen Grenzen. Da ist Mut, auch in Trümmerhaufen alles zu erhoffen.

Wie sehr glauben wir, dass unsere Stimme solch eine Macht hat?

Gott segne dich an diesem Sonntag.

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Fröhlicher Gesang auf dem Mist

Singet fröhlich Gott, der unsere Stärke ist!
Ps. 81, 2

Wenn ein Leben vor Dankbarkeit strotzt, sieht das Herz mehr als nur die Lasten eines Tages. Der Jubel an Gott entzündet sich nicht zuerst an einem malerischen Sonnenaufgang, an einem kleinen Kind, das wir voll Glück liebkosen, an irgendwelchen Dingen, in denen uns die Schöpfung von ihrer schönsten Seite begegnet, sondern er beginnt in mir. Das große Halleluja hat seinen Sitz, in meiner Art Gott zu begegnen. Wenn es allein aus den guten Seiten der Schöpfung aufsteigen würde, würde der Freudentaumel ersticken, wenn wir die Bilder der Plastik-Meere und zerfetzten Autobomben sehen. Fröhlich zu singen hat nichts mit äußeren Umständen zu tun. Es ist das Echo der Berührungen Gottes in mir. Kraft und Freude liegt in der Bereitschaft, Gott an mir zuzulassen. Dieses Glücksgefühl liegt in einer inneren Hingabe. Heute spricht man viel von Resilienz, von der inneren Widerstandskraft, die sich in allen Widrigkeiten aufbäumt, die hat darin ihren Sitz. Fröhlich singen ist das Aufstehen, in allen Niederschlägen.

Damit leben wir in der größten Freiheit, in der je ein Mensch leben kann. Nicht irgendwelche schrecklichen Dilemmas haben uns im Griff, sondern wir haben es selbst in der Hand, ob der Freudentaumel in uns erwacht. Keiner kann mehr sagen, bei mir gibt es nicht zu freuen, mich hat das Leben eiskalt von der Seite erwischt. Fröhlich singen ist nicht die gute Miene zum bösen Spiel, sondern ist die Geige, die sich bereit dem großen Spiel hinhält. Gott will auch die schmerzverzerrten Gesichter zum Leuchten bringen. Er will jede Phase unseres Lebens zum Jubel werden lassen. Wir stehen immer auf dem Mist, doch gerade darauf, begrüßt der Hahn fröhlich den neuen Tag.

Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht dankbar sein?

Gott segne dich.

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Antworte auf das Wort

Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue.
4. Mose 23, 19

Fünf Sterne für das Wort Gottes. Daumen hoch, für das was er sagt. Es ist etwas, was alles andere in den Schatten stellt. Das Wort ist Spitzenklasse, in dem was es schafft. Es spiegelt Menschenworte. Sein Wort zeigt wer wir sind. Es offenbart uns, wieviel wir uns selbst mit Worten vormachen. Sein Wort trennt messerscharf unsere gute Absicht, vom tatsächlichen Ergebnis. Da wird ja gesagt und nein gelebt. Wir sind voll großer Worte und beeindruckender Bekenntnisse, wenn sich Mitarbeiter gegenseitig versprechen, ja, wenn´s hart kommt, stehen wir die Krisen gemeinsam durch. Wenn´s dann wirklich unerträglich wird und die Durststrecken an den Nerv gehen, denkt man nicht mehr an sein Versprechen, weicht dem Druck aus, denn man hat ja auch noch andere Verpflichtungen. Das ewige Wort zeigt uns auf, was wir oft für Wackelkandidaten sind. Was von Gott kommt, hat für alle Zeiten Bestand. Auf dieses Wort ist von der ersten bis zur letzten Stunde hundertprozentig Verlass. Was er sagt, steht da. Da gibt es keine Erklärungen, warum das diesmal nicht geklappt hat.

Um selbst klarer, handfester und zuverlässiger zu werden, tut der Mensch gut daran, sich von diesem Wort formen und prägen zu lassen. Mit unserem Leben antworten wir auf das Wort Gottes. Unter diesem Wort gehen uns die Halbherzigkeiten unseres Lebens auf. Auch dort, wo wir nur eine fromme Schau abziehen und besser wirken wollen als wir sind. Gott liefert Ergebnisse. Dass die Ergebnisse unseres Lebens ertragreich werden, brauchen wir die Energie dieses Wortes. Dass unser Leben nicht zur Lüge wird, ist es gut, wenn wir diesem Wort antworten.

Wo übermannt das Wort, uns infrage zu stellen und uns formen zu lassen?

Gott segne dich.

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Mein Lebensmotto

Dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, Herr, Gott Zebaoth.
Jer. 15, 16

Heute möchte ich mal ganz persönlich werden. Dieses Wort ist mein Konfirmationswort, von vor 40 Jahren. Es gibt viele Leute, die haben ein persönliches Programm, die haben Schlachtrufe wie Atempto – ich wag’s, oder just do it, oder deum justificare – Gott rechtgeben, wie unser Prior. Mein Motto ist nicht gewählt, sondern wurde mir in jungen Jahren zugesprochen. Es hat für mich in den vergangenen Jahren die eigentliche Bedeutung gewonnen. Das Wort prägt meine Persönlichkeitsstruktur. Auf das Wort hin riskiere ich mein ganzes Leben, stelle alles infrage, was mich umgibt. Das Wort ist mir zur höchsten Autorität geworden, bestimmt meinen Umgang mit anderen, und den Grad der Verantwortung, wie ich mein Geschäft führe. Das Wort formt den Umgang mit Krisen. Dieses Wort entscheidet über knallhart und butterweich sein. Es ist für mich der Maßstab, der oft gegen den guten Rat von Menschen steht. Darin liegt meine ganze Freiheit, meine Freude und Trost. Ich kann gelassen mit großen Enttäuschungen umgehen. Ich konnte damit meine Altlasten beerdigen und brauche niemand etwas nachtragen. Ich bin frei für die schönste Aufgabe meines Lebens – Menschen durch das Wort Mut zu machen und sie von ganz oben zu inspirieren.

Ich bin nach seinem Namen genannt: Theophilos – Freund Gottes, frisch verliebt in Gott. Dieses Wort, ist das was mich antreibt, was mich jeden Morgen zu euch auf den Weg machen lässt. Ein altes Prophetenwort, breitet sich inzwischen über moderne Kanäle aus. Es ist stark, seine Bestimmung in dem Wort zu haben. Verrückter und tiefer kann ein Leben kaum sein.

Was hält uns zurück, das Wort zu hören und uns davon prägen zu lassen?

Gott segne dich.

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