Ruhe ist nicht in mir

innere Auseinandersetzungen können einem den letzten Nerv rauben.
„Du herrschest über das ungestüme Meer, du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben.“

Ps. 89, 10
Man muss kein Fischer sein um ungestüme Wellen zu erleben. Da reicht eine einzige Beziehung, die zum Dauerstress wird. Gerade bei den Menschen, mit denen wir eng vertraut leben, sind die Reibungsflächen so groß, dass schnell die Funken sprühen. Da bringen uns nur ein paar Worte in Wallungen, ein Seitenhieb auf die Palme. Eine ständig brodelnde Unruhe raub den Schlaf oder lässt erst gar nicht einschlafen. Ein Riesenrad dreht sich. Wellen, Stürme, die uns Angst machen, weil sie nicht zur Ruhe kommen. Letztenendes werden wir von etwas beherrscht, über dem wir keine Kontrolle mehr haben. Menschsein in sich ist ungestümes Meer. Daher kann die Stillung der Stürme nicht aus uns kommen.
Um zur Ruhe kommen, können Meditations- und Entspannungsübungen durchaus hilfreich sein, doch um diesem Stürmen auf den Grund zu gehen, braucht es einen Gott von außen. Die Jünger riefen ihren Meister an, als sie drohten unterzugehen. Der Ruf nach Christus führt in die Stille. In Christus ruht Gott. Daher kann nur von ihm die Ruhe ausgehen. Das „Herr erbarme dich meiner“, hat die Macht tobende Stürme in uns zu beruhigen. Wir können manche Situationen nicht ändern, aber wir können darin Ruhe finden. In den gleichen Umständen, legen sich in uns die Wellen und haben dann die Macht, beruhigend auf die Umstände einzuwirken. Diese alte Gebet, Christus erbarme dich meiner, das immer wieder gesprochen wird, beruhigt Stürme. Wir ruhen damit nicht mehr in unserer Unruhe, sondern im Frieden mit Gott.
Wenn wir von dieser Macht umgeben sind, warum wecken wir nicht einfach Christus auf, wenn die Wellen hochschlagen?

Liebe ist Gesetz 

Liebe und dann tue was du willst. (Augustin)
„Mose sprach: Alles, was ich dir gebiete, das sollt ihr halten und danach tun. Du sollst nichts dazutun und nichts davontun.“

5. Mose 13, 1
Nichts geht über eine gute christliche Ethik. Selbst in unserem Grundgesetz sind Werte aus den zehn Geboten festgeschrieben. Gebote sind wichtige Grundlagen, die das menschliche Miteinander regeln. Mose verpflichtet das Volk auf ein wortgetreues einhalten der Gottesgebote.
Doch Jesus ist an dieser Stelle nicht stehengeblieben. Zu dem reichen Jüngling, der alle Gebote gehalten hatte, sagte er: Verkaufe alles was du hast und folge mir nach. Das alleinige Einhalten der Gebote macht nicht das Leben, vor allem nicht das ewige Leben aus. Wer die Gebote hält, mag vielleicht ein guter und angesehener Mensch sein, doch sie stellen uns nicht vor Gott. Rein die Gebote halten, würde den christlichen Glauben von keiner anderen Religion unterscheiden. Daher sagt Jesus: das höchste Gebot bin ich. Ich bin die Liebe, die Wahrheit und der Weg zu Gott. Christentum ist keine Leistungsreligion, sondern ein Liebesspiel mit Christus. Nicht unsere Taten, nicht das Halten von Geboten machen uns vor Gott gerecht, sondern allein die Liebe zu Gott, die uns in Christus getroffen hat. Gottes Erbarmen hat uns zuerst in Christus gewonnen; daraus sind wir zu einer Liebe fähig, die das Gesetz erfüllt.
So könnte man Mose fortsetzen: Alles, was ich euch gebiete, ist, in der Christus-Liebe zu bleiben. Wo wir in dieser Liebe sind, können wir wirklich tun was wir wollen. Das ist dieser leicht missverständliche Satz von Augustin. Doch wer Christus liebt, steht auf solch einer starken Grundlage, das diese Liebe alles Handeln durchdringt. Diese Liebe ist keine Narrenfreiheit zum über die Stränge schlagen, die der Gefahr von Wildwuchs unterliegt, diese Liebe gebietet, was für diesen Augenblick das Beste ist. So sind Glaubensmenschen keine Paragraphenreiter, sondern Liebesboten.
Wo bilden wir uns ein, dass wir mit reiner Pflichterfüllung, ein Gott angenehmes Leben führen?

Hoffnung liegt nicht in uns

wer hoffen will, darf nicht auf sich selber schauen.
„Der Herr ist mein Teil, spricht meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen.“

Klagel. 5, 24
Für eine Zukunftsperspektive braucht es Gründe. Wer keine Aussicht auf Genesung hat, kann keine Hoffnung entwickeln. Die Perspektive in einer Krise, in dem auf und ab des Lebens kann nicht aus dem Menschen kommen. Der Beter der Klagelieder kennt die Schwankungen des Daseins nur zu gut. Hoffnung gibt allein der Herr. Zu dieser Erkenntnis kommt der, der sich in seinem Menschsein zutiefst erkannt hat. Alles Elend geht vom Menschen aus. Da ist nicht einer der Gutes tut, daher ist der Mensch aus sich heraus ein hoffnungsloser Fall. Gott allein ist der, der das Blatt wendet. Der Herr ist mein Teil heißt, dass alles Heil von Gott ausgeht. Den Umbruch zum Guten schafft der Mensch nicht aus sich, dafür reißt sich Gott alle Füße heraus. Weil Gott in die Missstände eingreift, kann der Mensch überhaupt hoffen.
So wie es im Staat heißt, alle Macht geht vom Volk aus, heißt es im Glauben, allle Macht kommt von Jesus Christus. Christus ist die Gegenbewegung zu unserer Hoffnunglosigkeit. Wir brauchen den Herauslöser aus unserm „Ungutsein“, aus unserem grundsätzlich gegen Gott stehen. Um gegen alles Elend anzugehen, hat der Mensch nichts zu bieten, es kommt alles aus dem Christus, der uns vor Gott gerecht macht. Wir müssen uns hier gegen alles Gutmenschentum wehren. Der Herr ist mein Teil; da kommt nichts von uns, da ist Christus der Anteil, der uns den Zugang zum Glauben gibt. 

Glaube, Liebe und Hoffnung sind nicht tainierbar, sondern der Anteil von Gott, den uns Christus schenkt. Wir können uns nicht in den Nächten unserer Tage nicht selber aus dem Schlamm ziehen, dafür haben wir Christus. Hoffnung kann sich nur dort entwickeln, wo ich mich in meiner Verkrampfung loslasse und Gott zum Zuge kommt.
Woraus sollten wir sonst in einer gefallenen Welt Hoffnung entwickeln?

Handle entschlossen und vollmächtig 

mutig aufbrechen braucht ein starkes Selbstvertrauen und einen noch stärkeren Gott im Rücken.
„Tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir.“

1. Sam. 10, 7
Wenn ein kleines Kind laufen lernt, sind es in der Regel die Eltern, die es animieren, immer wieder Schritte zu wagen. Da ist jemand der herausfordert, Dinge zu tun, die bisher noch nicht möglich waren oder nicht gelungen sind. Die Herausforderung zum nächsten großen Schritt. Schritt um Schritt ist es dann möglich, von der Krabbelphase zum Stehen zu kommen.
Gott animiert zu Schritten des Glaubens. Er sagt: An meiner Hand ist dir mehr möglich, als du bisher von dir gedacht hast. Gott ist mit dir; eine stärkere Rückendeckung ist undenkbar. Da kommt es nicht darauf an was wir bisher gemacht und geleistet haben. Damit wird ein neuer Status Quo gesetzt. Wir sind dabei von Schöpfergewalt umzingelt. Wenn Gott mit dir ist, ist der mit dir, der Himmel und Erde erschaffen hat. Da ist der mit dir, der Tote auferweckt hat. Da stehst du in der Macht dessen, der stürmische Wellen zum Schweigen bringt und Blinde wieder sehen lässt. Du stehst damit in der Welt der Wunder und des Unerklärlichen. Gott mit dir, stellt die ganze Welt Gottes hinter dich.
Aus dieser Autorität heraus sollen wir zupacken. Wir sind bei allem was wir tun keine kleinen Lichter, sondern Handlanger des Allmächtigen. Wer oder was soll uns da erschrecken. Dem was auf uns zukommt, begegnen wir in der Vollmacht des Allerhöchsten. Ich stehe nicht im Namen des Br. Theophilos, sondern im Namen Jesu Christi. Wir agieren nicht Kraft unseres Könnens und Wissens, sondern in der Kraft dessen, dem nichts unmöglich ist. Wo Gott mit uns ist, gibt es keinen Grund sich zu verstecken oder ängstlich zurückzuziehen. Da werden Aufgaben auf uns zukommen, die ein paar Schuhnummern zu groß sind. Da werden wir an Aufgaben gestellt, bei denen es uns schwindelig wird. Doch egal was kommt, habe den Mut zu gehen und zu tun; Gott ist mit dir.
Wollen wir die Hand, die uns zum nächsten großen Schritt herausfordert ausschlagen?

Sorgen ist nicht up to date

warum sind wir oft so schnell am verzweifeln?
„Der Herr wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.“

Ps. 121, 3
Kaum läuft etwas aus dem Ruder, verlieren wir schlagartig das Vertrauen in Gott und die Welt. Die schönen Tage nehmen wir gerne an und sind voller Glaubensmut und Hoffnung, doch wenn das Kleingedruckte unseres Lebens kommt, stellen wir schnell das bisher dagewesene infrage. Petrus versinkt in seinen Zweifeln, als Jesus ihn über das Wasser gehen heißt. Wir selbst kennen die dunklen Stunden, in denen mehr Warum-Fragen als Dankbarkeit im Raum stehen.
Der Mensch kann aus sich heraus keinen Glauben entwickeln. Er braucht immer neu den Zuspruch Gottes; er braucht die ausgestreckte Hand von Jesus, um nicht unterzugehen. Glaube kommt aus Gott, nicht aus dem Menschen. Wo uns der Zweifel überfällt, müssen wir nicht unsere Anstrengungen verstärken und krampfhaft Glauben generieren, sondern wir müssen nur nach der ausgestreckten Hand des Christus greifen. Wo wir behütet sind, da ist Gott auf der Hut. Da hat schon lange ein anderer unsere Sorgen übernommen. Dort wo wir uns sorgen und zweifeln, sind wir nicht mehr up to date, weil der Fürsorger schon längst da ist.  Gott ist keine Schlafmütze. Gott ist keiner der von uns belehrt werden muss, was er zu tun hat; Gott ist immer am Puls. Das kann nur der Glaube begreifen, und den schenkt Christus. Nur in Christus haben wir das Zutrauen zu Gott, dass wir im Untergang gehalten sind. In Christus haben wir den Halt, wenn der Untergrund schlüpfrig wird. 

Gerade wo uns die Zweifel das Leben schwer machen wollen, brauchen wir den Christus, brauchen wir das Wort, brauchen wir das Mahl. Dann sind wir von dem umpfangen, der hellwach für uns sorgt.
Lassen wir uns die Frage Jesu gefallen: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?

Wie Bitteres süß wird 

zum Glück bringt Gott unsere festgefahrenen Vorstellungen ins Wanken.
„Es gibt Hoffnung auf Zukunft für dich. Spruch des Herrn.“

Jer. 31, 17
Heute feiern wir den Sonntag Lätare. Freuet euch, mitten in der Fastenzeit. Mitten in einer Zeit des Verzichts, bricht ein „kleines Ostern“ auf, wie manchen Orts gesagt wird. Da findet eine Vor-Reflektion statt. Das ist ein bewusster Ausbruch, aus dem, was uns jetzt gerade bewegt und zu schaffen macht. Hoffung auf Zukunft sieht mehr als nur den Augenblick. 
Wenn Gott von Hoffnung spricht, stellt das die augenblicklichen Tasachen auf den Kopf. Da sind Leid, Schmerzen und all unsere Beschwernisse, eine kleine Etappe auf dem Weg. Er setzt den Tod in Beziehung zur Auferstehung. Da ist zu allem Schweren was wir jetzt erleben, das Gegenteil möglich. Da können Blinde wieder sehen und Querschnittsgelähmte wieder laufen. Hoffnung ist der Gongschlag, nicht im Schmerz zu versinken. 
Hoffnung ist zutiefst an das Leiden Jesu geknüpft. So wie Gottes Herrlichkeit einzigartig ist, so einzigartig war der Schmerz, den Christus erlitten hat. Durch diese Verwandlung von Schmerz in Herrlichkeit, liegt auf allem Leiden Hoffnung. Auf Sterben folgt Ostern; das ist ein Gottesgesetz, das ist Hoffnung. Das ist das Weizenkorn, das in die Erde fällt.
Wer Hoffnung hat, wird nicht von der augenblicklichen Nacht aufgefressen. Der sieht die Nacht als Voraussetzung, dass es Tag werden kann. Das ist ein Wort gegen alles schlecht denken und reden. Wir leben in realem Leid, das durchlitten werden muss, aber wer diese Hoffnung hat, nimmt dem Leid den Stachel. Da wird das Bittere süß. Da kommt in das schmerzverzerrte Gesicht ein Lächeln. Da verwandelt sich Frustration in Faszination. Das steht bereits der Sonnenaufgang am Horizont. 
Wo lassen wir uns von den Widrigkeiten unseres Daseins diese Hoffnung rauben?
Habt einen freudigen und gesegneten Sonntag. 😊

Hallo wach fürs Leben 

alles ist darauf angelegt mit Gott zu kommunizieren.
„Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin´s, der Herr, der Erste und bei den Letzten noch derselbe.“

Jes. 41, 4
Damals im Garten erging der Ruf: Adam, wo bist Du? Dieser Ruf liegt auf der Menschheit, bis an den letzten Tag. Adam heißt, der Mensch und somit steht Gottes Rufen über jedem Menschen der über diese Erde geht. Jesus hat den bereits stinkenden Lazarus aus dem Grab herausgerufen. Auch dieser Ruf galt nicht nur einem Einzeln, sondern steht als grundsätzlicher Ruf an alle Menschen, die mit dem Tod leben müssen. Wir alle sind die Stinkenden, die zum Leben gerufen werden. 
Wo Gott ruft, ist das der Ruf zum Leben, der an jeden persönlich ergeht. Dieser Ruf ist das „hallo wach“ für unser Leben. Dieser Ruf ist der Rückruf zu Gott. Es ist der Anruf nach Kommunikation. Gott ruft in die Gemeinschaft mit ihm. Gott ruft zu Christus, durch den wir lebendig werden sollen. Gott ruft in die Gesetzmäßigkeiten seiner Welt. 
Die Antwort auf dieses Rufen kann nur unser Ruf nach Christus sein. Wo Gott uns in seine Nähe ruft, muss in uns der Schrei nach Erlösung wach werden. Sein Ruf wird zu unserem Ruf nach Christus. Wir rufen zu dem, dem alle Macht im Himmel und Erden gegeben ist. In unserem Rufen stürzen wir uns in das Kraftfeld Gottes. So verwirklicht sich in diesem beidseitigen Rufen die Herrlichkeit Gottes. 
Macht dieser Ruf, das Tote in uns wieder lebendig?

Schluss mit frommem Krampf 

Reich Gottes kann man sich nicht verdienen.
„Er wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande.“

Jes. 11, 4
Wenn einer bei einem Verkehrsunfall jemand tödlich verletzt, muss er sich dafür verantworten. Wer klaut wird bestraft und muss den Schaden wieder ersetzen. Das Gericht verurteilt unsere Taten, oder besser gesagt unsere Untaten. Das Urteil verkündet unseren Mangel dem Gesetz gegenüber und die daraus folgende Wiedergutmachungung. Es wird unser Handeln bewertet und bestraft. 
Wenn Gott richtet, bewertet er nicht unsere Handlungen. Wenn er damit anfangen würde, könnte nach dem Gesetz des alten Testamentes kein Mensch vor ihm bestehen. „Es ist für einen Menschen unmöglich Gott zu gefallen“. Reich Gottes ist menschlich unerreichbar. Selbst das beste Verhalten genügt nicht um Gott zu gefallen. Auch wenn wir alle Gebote Gottes treu erfüllen, wie es viele fromme Juden gab, kann sich keiner damit Reich Gottes verdienen. Durch keine Handlung der Welt können wir Gott näher kommen. Somit wird über allem Handeln am Ende der Tod stehen. Durch nichts lässt sich dieses Urteil abwenden. Gerechtigkeit vor Gott, ist nie vom menschlichen Handeln abhängig, sondern immer von Gott.
Wenn Gott gerecht richtet, schaut er nicht auf unsere Person, sondern auf Christus. Gerechtigkeit wird nicht an unserer Leistung gemessen, sondern ist an die Gegenwart Christi geknüpft. Gericht heißt bei Gott nicht mehr nach dem Gesetz verdammen, sondern mit Christus das Gesetz erfüllen. In Christus sind wir gerecht vor Gott, nicht durch ein einziges frommes Werk. Christus nimmt allem Leben im Glauben die fromme Verkrampfung. Gott schaut uns allein durch Christus wieder in die Augen. Deshalb heißt es in den Seligpreisungen: Selig sind die geistlich Armen, also diejenigen die Gott nichts zu bringen haben und mit leeren Händen da stehen; ihnen gehört das Reich Gottes.
Wo sind bei uns die Punkte, bei denen wir mit frommen Werken, der Gerechtigkeit Gottes noch nachhelfen wollen?

Herrlichkeit kann man nicht ausbremsen

die ganze Gottesgeschichte hat nur das eine Ziel, dass Menschen ihn erkennen.
„Die Nationen, die dann rings um euch übrig geblieben sind, werden erkennen, dass ich, der Herr, aufgebaut habe, was niedergerissen war, bepflanzt habe, was verwüstet war.“

Hes. 36, 36
Gottes Handeln dient der Gotteserkenntnis. Israel ist das gebeutelteste Volk auf der Erde. Es hat am meisten Zerstreuung, Verfolgung und Rückführung erfahren. Sie sind wie die Flüchtlinge in fremde unbekannte Länder  aufgebrochen und mussten unter fremden Kulturen zurechtkommen. Immer wieder sind sie in ihre Heimat aufgebrochen und haben von Neuem angefangen. Eine spektakuläre und tragische Geschichte.
Doch hinter all diesen Wirren lag Gottes Führen. Er hat die Juden nie in der Wüste oder im Holocaust umkommen lassen. Bei allem Bestreben der Menschen, dieses Volk auzuradieren, sagte Gott, nicht mit mir. Wo Gott seine Hand darauf legt, wird immer wieder aufgebaut und kommt das verwüstete Land zum Blühen. 
Anhand dessen, wie Gott das Tote immer wieder zum Leben erweckt, erfährt nicht nur sein Volk seine Treue, sondern alle Völker drumherum. Handeln Gottes hat immer Zeugnischarakter. Nicht nur der Erwählte findet sein Heil, sondern auch die „Heiden“, die Ungläubigen. Gottes Handeln ist ansteckend. Es hat immer den Sinn, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Das was Gott mit uns vor hat, geschieht an uns und dient gleichzeitig anderen. Durch Gottes Führen an uns, soll immer auch den „übrig gebliebenen ein Licht aufgehen. Der Gott ferne Mensch, soll zu einem Gott nahen Menschen werden. Es soll deutlich werden, dass man den Schöpfer in seinem schöpferischen Handeln nicht aufhalten kann. Alles läuft auf seine Herrlichkeit zu.
Können wir in aller Tragik des Lebens, die Spuren dessen erkennen, der seine Kinder wieder nach Hause bringt?

Ewiges überlagert zeitliches 

was wirklich groß ist, kann nur der ermessen, der das Kleine kennt.
„Wie groß sind Gottes Zeichen und wie mächtig seine Wunder!  Sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.“

Dan. 3, 33
Daniel staunt über den Unterschied. Wie total anders ist die Welt Gottes, zu der des Menschen. Darin liegen grasse Gegensätze. Die großen Zeichen der Menschen können oft nur Schrecken. Die Wunder liegen oft darin, dass wir uns über unsere Ohnmacht wundern. Das Reich, in dem wir leben zerfällt Stück um Stück. Nichts ist beständig; bei allem was wir erreichen können steht am Ende der Tod. Menschsein ist in der Tiefe ein hoffnungsloser Fall. Dieser Welt, diesem Reich, steht ein ganz anderes Reich gegenüber. Eine Welt, die wir so nicht kennen und wahrnehmen, weil wir alles anders erleben. Der natürliche Mensch hat keinen Zugang und findet keine Beziehung zu dieser anderen Welt.
Dahinein lässt einzig Gott schauen. Durch Christus verbindet er diese beiden Welten. In Christus erkennen wir diese Gegenwelt Gottes, die nichts mit der unseren zu tun hat. Christus erschließt uns das Gegenteil unserer erfahrbaren Welt. Wir erleben in ihm den unfassbaren Gott. Er gewährt uns den Blick hinter die Kulissen. Wir sehen nicht mehr nur das in sich zusammenfallende Kartenhaus, wir sehen ins Paradies. Da ist Herrlichkeit, da ist ewig Bleibendes, da ist die Welt Gottes, in der andere Naturgesetze gelten. Diese Welt steht in Christus offen. Durch Christus findet eine Überlagerung von dieser Welt über unserer Welt statt. Wir kennen das aus der Schwingungstheorie. Schädliche Digitale Strahlen können von organischen Sinuswellen überlagert werden und dadurch unschädlich gemacht werden.
Wo dieses Reich Macht gewinnt, brauchen wir die Gesetze unserer Welt nicht mehr zu fürchten. Denn wir leben in aller Schwachheit unter diesen anderen Naturgesetzen. Es kommt nicht auf das an, was wir sind, haben und leisten, sondern Gott leistet alles. Er hat die Macht übernommen. In alles Zeitliche kommt das Ewige. Auch eine kleine Gemeinde braucht sich nicht über ihren Schwund zu grämen, weil Gott der Handelnde ist. Die Kleinen, Schwachen und Ohnmächtigen, werden die Wunder Gottes erleben.
Wie kommen wir zu der Auffassung, dass wir irgendwie zu diesem anderen Reich beitragen können, wenn Gott darin alles schafft?