Unrecht braucht Sühne 

jedes Unrecht schreit nach Versöhnung.
„Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles was verborgen ist, es sei gut oder böse.“

Pred. 12, 14
Wir tun uns immer etwas schwer, wo es um Gericht geht. Diese Aussage hat das Christentum oft zu einem moralischen Polizeistaat gemacht. Vieles ist darin verboten und übrigens ist das Leben eh viel zu ernst, als dass es da viel zu lachen gäbe. Manch eine Gerichtsauffassung der Frommen schwebt wie ein drohendes Schwert über unserem Haupt. Gott der unbarmherzige Rächer, der alles,  was aus dem Ruder gelaufen ist in die Pfanne hauen wird.
Ja, Gott ist gerecht. Unrecht kann nicht im Raum stehen bleiben. Wenn wir von jemand verletzt wurden, kann uns das ein Leben lang nachschleichen. Manch einer nimmt die Verletzungen der Eltern, die er in der Kindheit erlebte mit ins Grab. Da war dann ein Leben lang ein gefräßiges Ungeheuer in einem drin, das Leben in seiner eigentlichen Blüte verhindert hat. Auf der anderen Seite kennen wir, welch eine heile Kraft eine Entschuldigung hat. Da fallen nach jahrelang erlittenem Unrecht zentnerschwere Lasten ab. Unrecht kann nicht im Raum stehen, es braucht die Richtigstellung.
Mit dem Gericht schafft Gott wieder Gutes. Der Anfang der Schöpfung wird wieder hergestellt, als alles sehr gut war. Gericht schafft Ausgleich des Defizits. Wo auch ein weltliches Gericht ein gerechtes Urteil spricht, ein Mörder die entsprechende Strafe erhält, können die sich Opfer mit dem Unglück versöhnen. Schuld schreit immer gen Himmel und sucht nach Sühne.
Diese Sühne erfährt der Glaubende in Christus. Gott selbst hat den Ausgleich geschaffen. Gott stellt Unheil richtig. Somit ist das Gericht keine Bedrohung, sondern unsere endgültige Befreiung vom Unrecht. Mit Christus erleben wir das Gericht als Gnade.
Wieviel Glauben wird Christus bei uns finden?
Einen gesegneten Sonntag wünsche ich euch. 

Gut sein ist nicht machbar

was sind die Maßstäbe für ein tragfähiges, gutes Leben?
„Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Micha 6, 8
Immer mehr Firmen machen sich Gedanken über gemeinsame Werte, unter denen sie zusammen arbeiten möchten. Es zählen nicht mehr nur die Produktivität und der Verkauf, sondern auch der Sinn bei der Arbeit. Erst ein Sinn lässt Menschen mit Hingabe und Leidenschaft arbeiten. Auch Glaubende haben eine Werte-Skala. Unsere Ethik ruht in Gott. Das Gute, das wir leben, kommt nicht aus dem Menschsein, sondern aus dem Guten. Gut sein, hat nie den Grund in irgendeiner menschlichen Anstrengung. Wo Gutes entsteht und geschehen soll, steht das in unmittelbaren Zusammenhang mit dem schaffenden Gott. Gut ist der Ursprung von Leben und Schöfung, es ist das eingebettet sein in Gott. Gut ist die Verschmelzung von Gott und Mensch. Es ist in erster Linie ein Sein und nicht ein Machen. In Christus sein, macht den christlichen Menschen aus. Hier geht es nicht um Einhaltung von Regeln, die dann zu einem guten Menschen machen, sondern um eine formende und gestaltende Macht in uns. 
Damit sich diese gestalterische Kraft entwickelt, damit Führung durch Gott geschieht, liegt es an unserer Haltung. Dieses Erleben haben Menschen, die ganz dicht an Gott dran sind. Ganz dicht an seinem Wort, an Christus, an der Liebe zu ihm und an dem Mut ihm zu dienen. Damit ein Leben gut wird, braucht es die totale Fokusierung auf alles, was den Guten ausmacht. Wo wir uns an sein Wort halten, kann nur Gutes daraus wachsen. Wo wir Gott an uns machen lassen, wird es gut. 
Jesus hat es uns vorgelebt. Können wir da nicht einfach diesem Beispiel folgen?